Kieferorthopädie

Kieferorthopädie

Kieferorthopädie

Kieferorthopädie ist ein spezialisierter Zweig der Zahnmedizin, der sich mit der Korrektur der Malokklusion (Fehlausrichtung der Zähne) infolge schlechten Verhältnisses zwischen dem Ober- und dem Unterkiefer beschäftigt, und zwar indem das richtige Verhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer wiederhergestellt wird, die falsche Zahnstellung korrigiert und in die bestmögliche Position während des Wachstums und der Entwicklung, aber auch später im Leben, gebracht wird. Das Ziel der kieferorthopädischen Behandlung ist keineswegs nur die ausschließliche Erreichung eines besseren ästhetischen Gesichtspunktes, sondern gleichzeitig auch die Verbesserung der Funktion, indem man das richtige und ausgewogene Verhältnis sowohl zwischen den Zähnen und dem Kiefer als auch den Weichgeweben (Lippen, Wangen, Zunge) herbeiführt. Auf diese Weise erzielt man die gleichmäßige Übertragung der Kaukräfte, die Erhaltung des Zahnstützgewebes und die Bewahrung der Zähne vor allzu großer Überlastung, übermäßiger Abnutzung und dem Verfall. Es ist daher wichtig, die individuell optimale Harmonie der Okklusion, der orofazialen Funktionen, der Ästhetik des Lächelns bzw. der psychosozialen Lebensqualität des Patienten zu erzielen.

Erstuntersuchung

Der erste Besuch beim Kieferorthopäden sollte im Alter von sieben Jahren erfolgen (nachdem die ersten bleibenden Backen- bzw. Schneidezähne ausgebrochen sind), und zwar wegen potentieller Wachstumsstörungen im Kieferbereich, des Zahndurchbruchs, des vorzeitigen Verlustes der Milchzähne, des langfristigen Daumenlutschens oder irgendeiner anderen Angewohnheit, aber ebenso im Falle der Schwierigkeiten beim Sprechen, Kauen oder Schließen des Mundes. Das ideale Lebensalter für eine kieferorthopädische Zahnbehandlung wäre zwischen dem 9. Und dem 14. Lebensjahr, also während der Phase des Wechselgebisses.
Es gibt keine Altersbegrenzung für kieferorthopädische Behandlung!

Kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen sind heutzutage ein fester Bestandteil der Verbesserung der Mundgesundheit. Die häufigsten Indikationen einer solchen Therapie sind Einrichtung ordnungsgemäßer Bissfunktion, beschleunigte Abnutzung der Zähne, Beseitigung traumatischer Okklusionen, Unterstützung der Parodontalbehandlung, Vorbereitung für die prothetische Versorgung und selbstverständlich die Erreichung ästhetischer Verbesserungen – ein schönes Lächeln führt zweifellos zum wiedererweckten Selbstvertrauen beim Patienten.

Die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung ist individuell und wird vom Kieferorthopäden festgelegt. Sie ist vorrangig von der Schwere der Anomalie, dem Stoffwechsel und der Motivation des Patienten abhängig. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind notwendig, um einen kieferorthopädischen Fall erfolgreich abschließen zu können. Im Schnitt sollte die Behandlung 1.5 bis 2 Jahre dauern, länger aber nicht. Allerdings in Anbetracht der Tatsache, dass jede Behandlung individuell geprägt ist, gibt es immer Ausnahmen.

Arten von Zahnspangen:
Mobile Zahnspangen

Mobile Zahnspangen sind Geräte, die nicht dauerhaft an den Zähnen befestigt sind, sondern von Patienten selbst in die Mundhöhle hineingesetzt bzw. herausgenommen werden, wodurch die Patienten selbst auf die Wirkung bzw. Therapiedauer Einfluss nehmen. Die Therapie mit mobilen Zahnspangen beschränkt sich auf einen kurzen Zeitraum von Wachstum und Entwicklung während der Pubertät, das heißt in der Zeit des Wechselgebisses. Kieferorthopädische Mobilgeräte werden in zahntechnischen Labors hergestellt und in verschiedenen Varianten, abhängig vom Zweck, angeboten. Sie bestehen grundsätzlich aus Acrylbasis (Platte), in welche die Halteelemente wie Drahtclips bzw. der Labialbogen eingebaut werden, und aktiven Elementen in Form von Drahtfedern und Schrauben. Die Geräte können monomaxillär – aktive Platten, oder bimaxillär – Aktivatoren, Bionatoren, sein. Für den Erfolg mobiler kieferorthopädischer Behandlung ist die Bereitschaft zur Mitarbeit und der Wunsch des Patienten, das Gerät ordnungsgemäß zu tragen, von äußerster Wichtigkeit.

Festsitzende kieferorthopädische Geräte

Die kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Apparaturen ist heutzutage der effektivste Weg zur Korrektur von Zahnfehlstellungen. Festsitzende Zahnspangen sind Geräte, die vom Kieferorthopäden mithilfe der Zahnklebetechnik an den Zähnen befestigt werden. Ihre Grundkomponenten sind Klammern (brackets), Ringe oder Rohre (Röhrchen) an den ersten bleibenden Eckzähnen und der Drahtbogen, der den Schlitz (slot) an den Klammern (brackets) durchläuft und auf diese Weise eine sanfte Kraft entwickelt, die wiederum die Zähne in Richtung eines ordnungsgemäß geformten Zahnbogens bewegt, indem das Knochengewebe, in dem der Zahn eingebettet ist, umgeformt wird. Im Hinblick auf das Material, aus welchem sie hergestellt werden, können die Klammern (brackets) metallisch oder nach ästhetischen Gesichtspunkten angefertigt werden – aus Plastik, Komposite, Keramik oder Saphir. Welche Art von Brackets während der Therapie verwendet wird, hängt vom Wunsch des Patienten bzw. der ihm am geeignetsten erscheinenden Optionen ab.

Metallbrackets

Die Metallbrackets sorgen für eine gute Hygiene und präzise Vorschubbewegung. Im Gegensatz zu den ästhetischen Brackets sind diese, finanziell betrachtet, sehr viel kostengünstiger, aber dadurch dass sie aus Metall hergestellt werden, sind sie von weitem sichtbar. Kieferorthopäden sind weiterhin der Meinung, dass die kieferorthopädische Behandlung mit Metallbrackets am wirksamsten ist, wobei letzten Endes gerade der Patient derjenige ist, der darüber definitiv entscheidet.

Ästhetische Brackets

Da heutzutage immer mehr Aufmerksamkeit der Ästhetik geschenkt wird, wächst die Nachfrage nach dieser Art von ästhetischen Brackets immer schneller. Auf dem Markt werden ästhetische Brackets aus Kunststoff- bzw. weißem Komposite (Verbundmaterialien) angeboten, die wir aber grundsätzlich zu vermeiden suchen, da sie leicht abgenutzt bzw. pigmentiert werden, zudem leicht gebogen und gebrochen werden können und deshalb nur bei der Behandlung von geringeren Unregelmäßigkeiten der Zahnfehlstellungen und während kürzerer Therapiezeiten verwenden. Weiße Komposite-Brackets bieten im Allgemeinen zufriedenstellende Ästhetik.

Keramik- bzw. Saphir – Brackets sind härter, werden weder abgenutzt noch pigmentiert. Sie erfüllen zugleich hohe ästhetische Kriterien. Keramik- und Saphir-Brackets sind normaleweise milchig weiß gefärbt oder werden farblich an die zu behandelnden Zähne angepasst, daher auch optisch äußerst unauffällig. Heutzutage sind die Saphir-Brackets die häufigste Wahl. Sie sind kristallklar und „verschwinden“ praktisch an der Zahnschmelzoberfläche.

Ästhetische Brackets sind also die erste Wahl für die erwachsenen Patienten, die sich einer kieferorthopädischen Behandlung gerne unterziehen möchten: und zwar aus einem ganz einfachen Grund – solche ästhetischen Brackets funktionieren auf gleichem oder ähnlichem Prinzip wie die Metallklammern, erfüllen dabei aber gleichzeitig auch die ästhetische Rolle, da sie nämlich, im Gegensatz zu den Metall- bzw. Kunststoffbrackets, nicht sichtbar, sondern kristallklar durchsichtig sind.

 

Retention

„Retentionsprobleme sind so groß, dass sie zuweilen die echten Probleme der aktiven Behandlungsphase übertreffen.“ Edward Angle

Nach dem Tragen der Zahnspange und der abgeschlossenen Behandlung müssen die Patienten noch eine bestimmte Zeit lang einen Retainer (Halter) tragen, um die Zähne in der neu geschaffenen Position festzuhalten. Der Rückfall kann aufgrund der Kraft parodontaler Fasern um die Zähne herum erfolgen, die dazu neigen, sich in ihre ursprüngliche Position zurückzubewegen – also diejenige, die vor der Behandlung vorhanden war. Daher ist es wichtig, dass der Patient begreift, wie wichtig das Tragen eines Retainers selbst nach der abgeschlossenen kieferorthopädischen Behandlung ist.
Retention kann festsitzend oder mobil sein.

Mobile Retainers sind individuell angepasste Retentionsschienen für Ober- und Unterkiefer, hergestellt aus dünnen, durchsichtigen Folien. Unter Fix-Retention versteht man die Anwendung eines Lingualretainers – eines dünnen kieferorthopädischen Drahts, der mit Kunststoff auf der Rückseite der Frontzähne befestigt wird (von dem einen zu dem anderen Eckzahn, 3-3). Auf diese Weise wird die neu gewonnene Position der unteren Eckzähne, in Anbetracht möglicher Veränderungen, die wiederum durch spätes Unterkieferwachstum verursacht werden können, erhalten. Der Fix-Retainer wird erst in Absprache mit dem Kieferorthopäden abgenommen.

In unserer Klinik können wir Ihnen jenes Lächeln anbieten, das Sie sich schon immer gewünscht haben! Die richtig positionierten Zähne und ein attraktives Lächeln können sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für erwachsene Patienten Wirklichkeit werden. Es ist nie zu spät für eine Entscheidung, die Sie zufriedenstellen wird!

 

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